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Interview mit Alex Römer

Über das Legler Areal und der digitalen Zukunft von Glarus

Veröffentlicht am 14. Oktober 2016

Willkommen zurück liebe Freunde von Digital Glarus! Am Ende dieser atemberaubenden Tour durch das Legler Areal in Diesbach hatten wir die Chance Alex Römer von HIAG zu interviewen.

Wie ist dein Name?

Alex.

Von wo kommst du? Erzähl uns von deinem Heimatort.

Aus einem Vorort von Zürich, aus der Gemeinde Küsnacht. Es ist ein Dorf direkt am See. Ich weiss noch wie ich den See geliebt habe.

Und was machst du?

Ich arbeite für HIAG als Arealentwickler. HIAG ist ein Immobilieninvestor und Entwicker. Wir kaufen grössere zusammenhängende Areale - oft auch Industriebrachen - und wir entwickeln diese langfristig, d.h. wir suchen neue passende Nutzungen. 

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Was hast du für einen Eindruck vom Kanton Glarus?

Seit wir dieses Grundstück (das Legler Areal) gekauft haben, bin ich häufig hier, denn ich die Bergwelt. Es ist ein wundervolles Tal und doch so nahe bei Zürich. 

Orte wie dieser haben einen enormen Charme! Es fühlt sich an, als würde man Geschichte einatmen. Das ist der Grund, wieso wir so interessiert sind: wir möchten die Geschichte gerne weiterschreiben und diesen Gebäuden wieder Leben einhauchen.

Wie hast du Digital Glarus kennengelernt?

Ich denke ich habe auf Twitter oder Facebook das erste mal davon gehört. Schliesslich ist Digital Glarus in den Sozialen Medien sehr präsent. Danach habe ich von Nico’s Präsentation des Co-Working-Spaces in der Zeitung gelesen. So habe ich das Projekt entdeckt.

Was denkst du über das Projekt Digital Glarus?

Ich finde, Digital Glarus ist eine grossartige Initiative! Wir benötigen eine neue Denkweise, vor allem für Regionen wie den Kanton Glarus. Die digitale Welt bietet die perfekten Mittel um Arbeitsplätze in diese Regionen zurück zu bringenum. Ich denke, dies ist eine riesige Chance für das Tal selbst, aber auch für alle Bewohner und Arbeiter hier.

Wo siehst du das Potential des Kanton Glarus in der digitalen Zeit?

Die Kombination von der Nähe zur Zürich vernünftigen Preisen und der Verfügbarkeit von Flächen und Mitarbeiten machen den Kanton sehr attraktiv. Man befindet sich in wunderbarer Bergkulisse mit unendlichen Outdoor Möglichkeiten und hat trotzdem schnellen Anschluss an die Stadt Zürich.

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Wann wurde das Legler Areal gebaut? War es im Jahr 1910, so wie es ganz oben auf dem Gebäude steht?

Der Teil mit dem Jahresschild war bereits eine Erweiterung. Das Originalgebäude Spinnerei-Haupt gebäude wurde 40 Jahre vorher gebaut, also 1856.

Kannst du uns etwas über die Geschichte dieser Umgebung erzählen?

Die Textilindustrie war früher sehr wichtig für die ganze Schweiz. Die Wasserkraft war ein grosser Vorteil für das Glarnerland und damit ein Schlüssel für die Entwicklungen im Kanton. Die Leglers waren grosse Unternehmer welche früh nach Italien expandierten, um dort eine weitere Spinnerei zu bauen. Diese wurde sogar noch deutlich grösser als die hier in Diesbach. Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Spinnereigeschäft hier in der Schweiz immer schwieriger, verschwand zunehmend ins Ausland und hinterliess diese wunderschönen Gebäude.

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Die Leglers waren vor langer Zeit hier; was blieb von ihrem Unternehmen zurück?

Die Textilindustrie hinterliess im ganzen Kanton spannende Gebäude, welche auf eine Umnutzung warten. Jetzt braucht es Unternehmer, welche darin Chancen erkennen und an die Region glauben. Auch Leute wie ihr mit DigitalGlarus, welche von aussen kommen und die Qualitäten des Kantons zu schätzen wissen.

Was sind eure Pläne für dieses Gebiet?

Wenn wir ein Grundstück kaufen, dann möchten wir es zuerst kennenlernen. Wir sagen jeweils wir schlagen zuerst einmal Wurzeln. Meistens testen wir dannzu verschiedene Ideen, um die Entwicklungspotenziale zu erkennen.

Ich kann euch ein Beispiel geben: Wir hatten die Idee, auf dem Leglerareal ein Internat anzusiedeln. Die Anordnung der Gebäude ist wie auf einem Schul-Campus. Das Areal ist etwas abgelegen aber trotzdem in einer guten Stunde von Zürich aus zu erreichen. Die Gebäude erzählen Geschichten und unendliche Freizeitaktivitäten liegen direkt vor der Türe. Ein Architekt hat für uns dann eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und aufgezeigt, inwiefern sich das Areal für diesen Zweck eignet. Das Resultat war ein sehr guter Match. Die Gespräche mit möglichen Betreibern haben aber bisher nicht zum gewünschten Resultat geführt.

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Das ist nur eine von vielen Ideen, welche die wir für diesen Ort haben. Eine andere Idee geht mehr Richtung DigitalGlarus mit Co-Working und Co-Living Nutzungen. Je nach Nutzung sind die erforderlichen Investitionen in die Gebäude erheblich. Das heisst wir müssen auch wirklich überzeugt sein, dass eine Idee funktioniert.

Wie kann man das Legler Areal von Gebäuden in Stadt Zürich vergleichen?

Ich würde sagen, Gebäude wie diese existieren nur noch selten. HIAG gehören drei Spinnereien: im Kanton Aargau, im Zürcher Oberland und hier im Kanton Glarus. 

Alle haben gemeinsam, dass sie über denkmalgeschützte Bausubstanz verfügen und am Wasser liegen – wunderbare Voraussetzungen. Die bestehende Bausubstanz gibt dem Areal eine Seele und eine Identität. Der Industriecharme bietet eine ungalubliche Atmosphäre, welche man nicht künstlich erzeugen könnte. Die hohen Räume und die Aussicht in die Bergwelt, einfach einzigartig! In Zürich definitiv nicht zu haben.

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Wie kriegst du den Strom bis hier her?

Das schöne daran ist, dass das Areal den Strom mittels Wasserkraft selbst produziert. Unser eigenes Kraftwerk liefert Strom für über 1000 Haushaltungen. Wir könnten hier also eine Nutzung mit autarker Energieversorgung ansiedeln, vor Ort produziert.

Was unterscheidet euch von den neuen Häusern und anderen Gebäuden in Glarus? Was macht euch aus?

Bei HIAG legen wir grossen Wert auf den respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz. Das Areal soll auch in Zukunft den Nutzern seine Geschichte erzählen und so zu einem Mehrwert beitragen. Sollten hier einmal Büroarbeitsplätze angesiedelt werden, dann werden die Gebäude mit den einzigartigen Räumen und die Natur zur Produktivität der Mitarbeiter beitragen. Ich bin überzeugt, dass in solch einem Umfeld kreative Ideen und Lösungen entstehen – viel eher als in einem Gewerbebau an einem Stadtrand. Nun suchen wir spannende Firmen, welche genau dies erkennen und hier Arbeitsplätze schaffen.

Vielen Dank für das grossartige Interview!

Es war mir eine Freude!

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Für das Team Digital Glarus war es eine sehr inspirierende Erfahrung, jeden Winkel des historischen Legler Areals erkunden zu dürfen. Unser Gespräch hat erst richtig begonnen, als das offizielle Interview zu Ende war. Nach dem ausgiebigen Austausch von Ideen und Möglichkeiten wie man das Legler Areal umbauen könnte, wissen wir eines auf sicher: Wir haben viel Arbeit vor uns! Aber so ist schliesslich jeder Tag bei Digital Glarus.

Solltest du vom Legler Areal so fasziniert sein wie wir es sind, findest du hier ihre Website. Ausserdem kannst du ihnen auch auf Twitter folgen.

Bald sind wir zurück mit noch mehr coolen Stories, die wir gerne mit euch teilen möchten. Bis zum nächsten Mal! Bleibt kreativ!

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