Nico Schottelius hat sich in die Glarner Industriebrachen verliebt. Mit einer verrückten Idee zur Daten-Lagerung will er Geld verdienen, um andere Projekte im Glarnerland zu finanzieren.
Der Versuchsaufbau von Nico Schottelius ist installiert und funktioniert bis jetzt einwandfrei. Seine Pläne sind groß. Er will im Glarnerland das millionenschwere Geschäft aufbauen.
Nico Schottelius: Die Idee ist, dass im traditionellen Rechenzentrum eigentlich immer etwa 40 Computer auf einen Quadratmeter gestapelt werden. Dadurch braucht es extrem viel Kühlung, denn es wird extrem viel Wärme produziert. Im Glarnerland haben wir viele bezahlbare Flächen, bei denen wir einen Rechner auf fünf Quadratmeter positionieren können, statt 40 auf einen. So brauchen wir natürlich viel mehr Fläche, sind aber durch den günstigen Preis immer noch konkurrenzfähig.
Er spricht mit dem Angebot vor allem Webagenturen an, aber auch Privatkunden.
Nico Schottelius: Das kann man sich so vorstellen: Wenn man eine Website betreiben möchte, dann geht man meistens in eine Webagentur, lässt die dort in Auftrag geben, aber dann muss ja schlussendlich die Website auch irgendwo laufen. Irgendwo im Internet. Und dieser Teil befindet sich genau hier. Wir stellen eigentlich die Rechner bereit, sodass die Webagentur die Homepage hochladen kann und wir sie betreiben können.
Und wieso machen die es nicht selbst?
Nico Schottelius: Das könnten sie schon selbst machen, aber es ist dann schlussendlich mit der Wartung und der Skalierung eigentlich zu teuer für die Webagentur, das selbst du machen.
Die Investorensuche gestaltet sich aber noch ein bisschen schwierig. Für das erste Jahr bräuchte man eine knappe Million. Insgesamt werden rund drei Millionen Franken benötigt. Ist die Idee vielleicht doch zu verrückt für die Investoren?
Nico Schottelius: Das denke ich nicht. Überhaupt nicht! Es liegt eher an uns, dass wir noch daran arbeiten müssen die Idee richtig aufzubereiten und zu verkaufen.
Den passenden Platz für das geplante Rechenzentrum sieht Nico Schottelius in Diesbach im Leglerareal. Die alte Industriebrache sei von alleine gekühlt und stehe sowieso leer. Eine Nachfrage sei auf jeden Fall vorhanden.
Nico Schottelius: Was wir machen wollen, ist absolut nachgefragt. Man sieht es bei Amazon, Microsoft, IBM, die im Moment Umsätze im Milliardenbereich haben. Genau in diesem Business-Sektor. Das heißt, dass was wir machen mit den wenigen Millionen Umsatz, die geplant sind, ist eigentlich nur ein kleines Projekt.
Ein kleines Projekt für internationale Verhältnisse versteht sich. Größer ist dafür die Vision.
Nico Schottelius: Die Vision ist im ersten Schritt ein größeres Rechenzentrum oder mehrere Rechenzentren im Glarnerland aufzubauen und damit dann zuerst im nationalen Bereich kompetitiv zu werden, und später international kompetitiv zu werden. Und das Ganze soll aber, nachdem die Rechenzentren dann laufen und lukrativ sind, nur Mittel zum Zweck sein, damit wir weitere Projekte im Glarnerland aufbauen können.
Zuerst braucht es aber einen Investor. Und am liebsten wäre Nico Schottelius einer aus dem Kanton Glarus.
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